Im Rahmen des Sonntagsstudios präsentiert NDR Kultur in der Reihe Autoren lesen regelmäßig hochkarätige Lesungen. In der ältesten und renommiertesten Lesereihe im deutschen Hörfunk kommen die Autoren selbst zu Wort: Rolf Hochhuth, Hans Magnus Enzensberger, Doris Dörrie und Colson Whitehead waren schon zu Gast, um aus ihren Büchern vorzulesen.
NDR Kultur schaut im Sonntagsstudio aber auch den Autoren über die Schulter, blickt in die literarische Werkstatt, präsentiert und kommentiert die Neuheiten des Büchermarktes und sendet Aufzeichnungen interessanter NDR Kultur Podiumsgespräche. Wir verraten Ihnen, welche Autoren 2018 zu Gast sein werden!
Daniel Kehlmann liest aus Tyll
Der Krieg war bisher nicht zu uns gekommen. So beginnt Daniel Kehlmanns neuer Roman, mit der leisen Andeutung von Furcht und Hoffnung – aber: Er wird noch kommen, der Krieg, mit aller Gewalt und unvorstellbarer Verheerungswut. Kehlmann, einer der elegantesten und wirkmächtigsten deutschsprachigen Schriftsteller unserer Zeit, nennt sein opulentes Erzählwerk schlicht Tyll, denn im Mittelpunkt steht Tyll Ulenspiegel, der Vagant, Schausteller und Provokateur, der im 30-jährigen Krieg durch die Lande zieht und dabei die sonderbarsten Menschen trifft. Menschen, die vom Krieg gehörig durchgeschüttelt werden.
Im Rahmen der Reihe Autoren lesen liest Daniel Kehlmann am 06. Februar 2018 um 19.30 Uhr im Kleinen Sendesaal in Hannover eindrückliche Passagen aus seinem neuen Roman. Gemeinsam mit NDR Kultur-Literaturredakteur Alexander Solloch wird darüber nachgedacht, was dieser ferne Krieg uns heute noch zu sagen hat.
Leider sind bereits alle Tickets vergriffen. NDR Kultur zeichnet jedoch die Veranstaltung auf und sendet sie am 11. Februar 2018 ab 20 Uhr im Sonntagsstudio.
Ronald Reng liest in Hamburg
Der 1970 in Frankfurt geborene Ronald Reng ging viele Jahre seiner Tätigkeit als Sportreporter und Schriftsteller in Barcelona nach. Ronald Rengs großes Talent besteht in der Fähigkeit, kleine abseitige Winkel des Fußballgeschäfts zu beleuchten. So erhielt sein Buch Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga den NDR Kultur Sachbuchpreis und wurde zum Fußballbuch des Jahres 2013 deklariert. Drei Jahre später wurde Mroskos Talente. Das erstaunliche Lebens eines Bundesliga-Scouts _ebenfalls zum _Fußballbuch des Jahres gekürt. Auch die von Ronald Reng verfasste Biographie über Robert Enke war ein voller Erfolg und wurde ganze zehn Wochen unter den Top 5 der Spiegel-Bestseller gelistet. Umso erstaunlicher, dass Reng sich jetzt vom Fußball ab- und einer neuen Bewegungsform zuwendet: dem Laufen.
Warum wir laufen
Laufen ist der populärste Sport der Welt: Es wird gelaufen, seit Ärzte, Wissenschaftler und die Industrie das Laufen als Allheilmittel für Gesundheit und seelische Ausgeglichenheit preisen. Ronald Reng, als Jugendlicher enthusiastischer Mittelstreckenläufer, macht sich auf die Suche nach seinem eigenen, verlorenen Laufgefühl und der Antwort auf die eine Frage: Warum laufen wir? Er beschäftigt sich dabei mit Fersenentzündungen, Pulsuhren oder Runner´s High ebenso wie mit der eigenen Form. Und trifft dabei auf die verschiedensten Läufer: Gefangene, die unter Anleitung von Olympiasieger Dieter Baumann beim Laufen einmal die Woche innerlich frei sind. Oder eine Frau, die angefeindet wurde, als sie vor fünfzig Jahren als eine der ersten mit dem Laufen begann. Am Ende fügt Ronald Reng alle Geschichten zu einer Antwort zusammen: Darum laufen wir.
Zur Buchpremiere im Hamburger Literaturhaus – in unmittelbarer Nähe zum Alsterufer, dem Laufparadies (bzw. der Laufhölle) für täglich Tausende – spricht Ronald Reng am 01. Februar 2018 um 20 Uhr darüber, was Laufen mit uns macht, warum wir es so dringend brauchen oder uns so vehement dagegen wehren. Aus dem Buch lesen wird ein alter Laufkamerad Rengs, der renommierte Schauspieler Jens Harzer, dem im Buch ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Tickets erhalten Sie an allen bekannten Vorverkaufsstellen und in der Buchhandlung Samtleben. Die Aufzeichnung des Abends hören Sie *am 18. Februar 2018 um 20 Uhr in der Sendung Sonntagsstudio! *
Alexander Solloch moderiert Autoren lesen
Alexander Solloch ist ein Mann vom Niederrhein. Der Literaturredakteur liebt es, auf seiner Quetschkommode zu klimpern und heikel gereimte Lieder zu erfinden. Zudem lauscht er gern der Musik von Markus Maria Jansen, einem Krefelder Klangtüftler mit Sinn fürs Verschrobene. Solloch liebt die Leichtigkeit seiner Studienstadt Leipzig, aber auch die Alster, weil sie ein Gewässer ist, das verbindet. Er liebt es, mit seinem Fußballverein zu leiden, der immer so anmutig in Schönheit stirbt. Er liebt Schärfe und Witz Kurt Tucholskys und das Buch, das man immer wieder lesen kann – „Pu der Bär“: „Ich frage mich, was heute Aufregendes passieren wird.“