Sa 01. April 2023 19:30 Uhr
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Das Konzert findet nach den am Veranstaltungstag gültigen Corona-Regeln für Niedersachsen statt.
Franz Liszt, der große Komponist der Romantik und Begründer der klangmalerischen Sinfonischen Dichtung, wagte an seinem Lebensabend eine grundlegende Neuorientierung. Er reduzierte sich auf die Essenz und schuf Werke von schroff-karger Schönheit. Die Komposition der Kreuzweg-Kantate "Via Crucis" erstaunte Weggefährten und auch seine Beinahe-Ehefrau Carolyne zu Sayn-Wittgenstein, die wie folgt kommentierte: "Man möchte glauben, dass er die höchste Spitze der Erde verlassen hat, um im ätherischen Blau zu schwimmen".
Franz Liszt vollzieht mit "Via Crucis" die vierzehn Stationen des Kreuzweges Jesu nach und legt ihnen Texte der abendländischen Kirchengeschichte unter - gregorianische Choräle und Verse des Stabat Mater ebenso wie Bearbeitungen von lutherischen Kirchenliedern.
Grete Pedersen wählt anstelle der Orgel die Fassung für Klavier und betont so die schlichte Progressivität des Werkes. Die norwegische Dirigentin, deren Einspielungen mit allen internationalen Auszeichnungen vom Diapason dʼOr bis zum Gramophone Award geehrt wurden, bricht das Gerüst von Liszts Kreuzweg-Kantate auf und fügt Werke anderer Komponisten ein. Mit Helmut Lachenmanns "Consolation II" gesellen sich Botschaften des Trostes zur meditativen Strenge der Lisztʼschen Klänge.