Wynton Marsalis: JazzNights 2023
Wynton Marsalis ist definitiv einer der besten Trompeter des Jazz. Gleichzeitig ist der neunfache Grammy-Gewinner und Pulitzer-Preisträger, der wohl rührigste Missionar des Jazz. Mit seinem Jazz At Lincoln Center Orchestra, einer Naturgewalt im Big Band-Format, verfolgt Wynton Marsalis "die Mission, eine globale Community für Jazz durch Auftritte, Bildung und Förderung zu unterhalten, zu bereichern und zu erweitern", wie es im offiziellen Pressetext des Ensembles heißt. Ein hehres Ziel, dass Marsalis und seine fünfzehn Musikerkollegen nicht nur im Lincoln Center in New York City, sondern weltweit und immer wieder mit neuen Programmen verfolgen – von Ellington über Miles und Monk bis Wayne Shorter. Gemeinsame Konzerte mit Jazz-Stars aus der ganzen Welt, von Chucho Valdés über Hamilton de Hollanda, dem Sachal Jazz Ensemble und vielen europäischen MusikerInnen, wie etwa Richard Galliano oder Stefano DiBattista, stehen außerdem auf dem Programm.
Nach Wynton Kelly benannt, einem Lieblingspianisten von Miles Davis und John Coltrane, fand Wynton Marsalis seine Berufung schon früh in der Traditionspflege. Sein Vater Ellis war nicht nur ein gefragter Pianist in New Orleans, sondern ab Mitte der Siebzigerjahre vor allem ein Musikpädagoge, der Wynton und drei seiner fünf Brüder – den älteren Branford und die jüngeren Delfeayo und Jason – in den Spirit des Swing und die Kunst der Fuge einführte. Marsalis Senior unterrichtete auch Größen wie Harry Connick. Jr., Terence Blanchard oder Nicholas Payton aus. Überflieger Wynton studierte zunächst als Teenager an der Juilliard School of Music in New York, bevor er mit 18 Jahren an die Art Blakey´s Jazz Messenger, eine der wichtigsten Jazz- Universitäten, wechselte. 1982 erschien sein gefeiertes Debüt als Leader, einerseits mit Miles Davis’ legendärer Rhythm-Section der Sechzigerjahre, also Herbie Hancock, Ron Carter und Tony Williams, andererseits mit Young Lions wie seinem Bruder Branford Marsalis am Saxofon, dem Pianisten Kenny Kirkland und dem Schlagzeuger Jeff »Tain« Watts.