Die Unmöglichen: Lesung mit geballter Schauspielkunst
Ein deutsches Ehepaar reist nach England, um in einer Klinik per In-Vitro-Fertilisation ein Kind zu zeugen. Drei Embryonen entstehen, aber nur einer wird eingepflanzt werden. Nun beginnt eine spekulative Vorschau auf die wichtigsten Ereignisse zwischen Geburt und Tod. In einer Parallelmontage werden die drei möglichen Leben der Embryonen - Amelie, Max und Fabian - erzählt. Was macht das Leben glücklich? Ist die DNA wirklich der bestimmende Bauplan? Welches der drei Leben ist das lebenswerteste? Zu hören sind drei Möglichkeiten, die Eltern werden sich für eine entscheiden. Zurück bleiben: die Unmöglichen.
Claudia Michelsen und Thomas Loibl spielen das Ehepaar, das keine Kinder bekommen kann und sich deshalb auf die Reise begibt, um mit medizinischer Hilfe der Ehefrau das genetisch „wertvollste“ Material einzupflanzen. Die drei Embryonen, die im Reagenzglas entstehen, werden von Meret Becker, Michael Rotschopf und Ronald Zehrfeld verkörpert. Eindrucksvoll erwecken die Schauspieler diese Charaktere zum Leben und lassen sie fiktiv erwachsen werden. Meret Beckers Lebendigkeit entfaltet eine Energie, die sich schnell auf das Publikum überträgt, Matthias Koeberlin (in Hamburg: Michael Rotschopf) zeigt den Ehrgeiz seiner Rolle, das Leben zu planen und seine Durchsetzungskraft flirrt fast greifbar durch den Raum; Ronald Zehrfeld spielt bedrückend die Introvertiertheit eines Jungen, der nur beim Klavierspiel seine Gefühle äußern kann; der Klang seiner empfindsamen Stimme ist ein wahrer Genuss.