JPON Sommerkonzert – Trauer und Träume
Liebevoll verklärte Klangfarben, Hornrufe und Vogelstimmen imaginieren die Bergwelt der Schweizer Alpen in Richard Wagners Siegfried-Idyll (1870). Das Werk ist das Geburtstagsgeschenk und zugleich eine Liebeserklärung des Komponisten an seine Frau Cosima. Dem Traum der idealen Welt stehen avantgardistische Experimentierfreude und traurige Realität der Gegenwart gegenüber: In Edgar Varèses Octandre (1923) bewegen sich sieben Holzblasinstrumente und ein Kontrabass durch melodisch und rhythmisch anspruchsvolle Solostimmen. Die tieftraurigen Metamorphosen (1945) von Richard Strauss sind mit 23 Solostreicherinnen und Solostreicher besetzt. In diesem Werk verarbeitete der Komponist die Trauer um die im Zweiten Weltkrieg zerbombten deutschen Städte. Mal wild, mal heiter, mal grüblerisch geht es in den Sechs Bagatellen (1953) von György Ligeti zu, die von fünf Holzbläserinnen und Holzbläsern zu Gehör gebracht werden. Mit einer von Bártok inspirierten Klagmelodie widmet Ligeti den bewegenden fünften Satz mit der Überschrift „in memoriam“ dem Komponisten Béla Bártok.
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