Das Filmfest Hamburg trotzt Corona und kündigt das diesjährige Festival an! Das 28. Filmfest Hamburg findet vom 24. September bis zum 03. Oktober 2020 in der Hansestadt Hamburg statt. 10 Tage, 11 Leinwände und nationale und internationale Spiel- und Dokumentarfilme von berühmten Regisseuren und Newcomern locken auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Stars und Besucher nach Norddeutschland.
Das 28. Filmfest Hamburg 2020 findet statt!
Seit Wochen hagelt es Absagen zahlreicher Kulturveranstaltungen und Festivals. Wir können Ihnen nun voller Vorfreude verkünden, dass das Filmfest Hamburg 2020 davon nicht betroffen ist! Natürlich wird es nicht wie gewohnt stattfinden können, sondern an die aktuelle Situation angepasst.
Für das diesjährige Filmfest sind bis zu 70 Filme in zehn Sektionen geplant. Die Filmaufführungen werden in den sechs üblichen Festivalkinos* Abaton, CinemaxX Dammtor, Passage, Metropolis* und Studio Kino stattfinden. Natürlich ist aufgrund der strengen Corona-Auflagen mit Platzbeschränkungen in den Kinos zu rechnen. Dafür bietet das Filmfest Hamburg in diesem Jahr zusätzlich Streaming-Tickets an, um die Platzkapazitäten der jeweiligen Kinos voll auszuschöpfen.
Aufgrund der im April ausgefallenen 17. dokumentarfilmwoche hamburg, wird diese auch beim Filmfest Hamburg zu Gast sein und Teile ihres Festivalprogramms nachholen. Die dokumentarfilmwoche wird am letzten Filmfest-Wochenende das Metropolis bespielen und mit Filmemacher/-innen sprechen. Auch das 2019 eingeführte Programm Filmfest ums Eck mit Filmaufführungen in den Stadtteilkinos wird fortgeführt.
Viele Änderungen, gleicher Filmgenuss
Die aktuelle Coronavirus-Situation führt 2020 dazu, dass das Filmfest Hamburg bei den Filmeinreichungen für die diesjährige Ausgabe auf den deutschen Premierenstatus verzichetet. Zusätzlich werden die Wettbewerbe ausgesetzt. Die einzige Ausnahme bildet der mit 5.000 Euro dotierte Commerzbank-Publikumspreis, welcher in diesem Jahr an den besten Film des gesamten Festivals verliehen wird. Für Informationslustige wird es nach den Filmen in den Kinos digitale Live-Gespräche oder vorab aufgezeichnete Q&A’s mit den Gästen geben, die alle auch auf der Filmfest-Website abrufbar sein werden.
Auch wenn das diesjährige Filmfest Hamburg anders wird, freuen sich die Veranstalter über jeden Gast, der im Herbst 2020 den Weg nach Hamburg findet. Diese sorgen dafür, dass das Festivalfeeling trotz Sicherheitsvorkehrungen so gut wie möglich vermittelt wird.
Aufgrund des aktuell bis Ende August geltenden bundesweiten Verbots von Großveranstaltungen und der erschwerten Planbarkeit, wird es in diesem Jahr kein Binnenalster Filmfest geben. Das konkrete Programm für das diesjährige Filmfest Hamburg wird im September 2020 veröffentlicht.
Festivalzentrum
Als Festivalzentrum und Treffpunkt für Publikum, Branche und Filmfestgäste agiert wie im letzten Jahr das Festivalzelt auf dem Allende-Platz, direkt gegenüber vom Abaton Kino. Mit seiner gemütlichen Studio Hamburg Lounge ist es tagsüber der perfekte Ort, um sich über Filme auszutauschen oder Filmemacher/-innen und Gäste vom Filmfest Hamburg zu treffen. Während der Festivalzeit werden hier Vorträge, Podiumsdiskussionen und Regiegespräche abgehalten. Abends lädt das Festival zu Aftershowpartys mit wechselnden Themen, passenden Getränken, kulinarischen Kleinigkeiten und Musik ein. Der Eintritt ist natürlich frei!
Die Geschichte vom Filmfest Hamburg
Wie alles begann…
1992 feierte das Filmfest Hamburg sein Debüt. Seither hat sich das Festival stetig weiterentwickelt und über die Grenzen der Hansestadt hinaus etabliert. Insbesondere Albert Wiederspiel, der seit 2003 der Leiter der Veranstaltung ist, baute das Filmfest Hamburg aus und hat dieses maßgeblich geprägt.
Inzwischen hat sich das Festival zu einer Veranstaltung entwickelt, der jährlich ca. 40.000 Besucher beiwohnen. In zehn festen Disziplinen und mit jährlich wechselnden Themenschwerpunkten werden jeden Herbst ca. 140 Filme gezeigt. Deutsche, europäische und weltweite Uraufführungen machen das Event zu einer wichtigen Plattform für kulturellen Austausch und Dialog – sowohl für Fachleute aus der Branche als auch für Kinofans. Besonders deutsche TV-Produktionen bekommen hier einmalig auch einen Platz auf der Leinwand. Neben Fernsehfilmen werden aber auch anspruchsvolle Arthouse-Werke sowie innovatives Mainstream-Kino geboten. Aufgrund der Bedeutung, die das Filmfest Hamburg in seiner bisherigen Geschichte erlangt hat, werden die Filme meist von den Filmschaffenden selbst vorgestellt. Jedes Jahr werden zahlreiche Preise vergeben, um die Werke zu würdigen. Neben Produktionen großer, bekannter Regisseure werden auch Filme junger Filmemacher auf der Leinwand präsentiert. Zahlreiche Rahmenveranstaltungen runden das fantastische Event ab.
Das war das 27. Filmfest Hamburg
Beim Filmfest Hamburg 2019 wurden insgesamt 138 Filme aus 57 verschiedenen Ländern in Hamburger Kinos wie beispielsweise dem Abaton, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage und Studio-Kino präsentiert. Bei der feierlichen Eröffnung am 26. September 2019 nahmen zahlreiche Fachmänner und -frauen der Filmszene in den Kinosesseln platz.
Das Programm-Team hat ganze Arbeit geleistet. So feierte unter anderem der bereits beim Festival de Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichneter Film Portrait einer jungen Frau in Flammen von Celine Sciamma im Rahmen des Filmfest Hamburg 2019 seine Deutschlandpremiere.
Gegenwartskino im Fokus
Des Weiteren wurden im neu eingeführten Format „Gegenwartskino im Fokus“ die Arbeiten von zwei der derzeit spannendsten Stimmen des Weltkinos beleuchtet. Dazu wurden anlässlich der Deutschlandpremieren von Lav Diaz‘ dystopischer Science-Fiction The Halt und Céline Sciammas in Cannes ausgezeichnetem Portrait einer jungen Frau in Flammen die Filmemacher eingeladen, um in ausführlichen Gesprächen ihre Filme und Arbeitsweisen vorzustellen. In diesem Rahmen wurden auch Werkschauen früherer Filme präsentiert.
Ein Rückblick: Das Filmfest Hamburg 2018
Das Filmfest Hamburg 2018 wurde mit der isländischen Komödie Gegen den Strom von Benedikt Erlingsson über eine Frau im Kampf gegen die örtliche Aluminiumlobby eröffnet. Des Weiteren gab es beispielsweise die Filmen Drei Gesichter (dessen Regisseur Jafar Panahi mit dem Douglas Sirk Preis ausgezeichnet wurde), The Favourite von Yorgos Lanthimos, Aufbruch zum Mond von Damien Chazelle und Ella und Nell von Aline Chukwuedo auf der großen Leinwand zu bestaunen.
Der Eröffnungsfilm im letzten Jahr Gegen den Strom, welcher aus Island kommt, wurde am 27. September 2018 in Anwesenheit des Regisseurs und der Hauptdarstellerin Halldóra Geirharðsdóttir auf dem 26. Filmfest Hamburg präsentiert. In dem Film wird eine bildgewaltige und poetische sowie ebenso humorvolle wie politisch scharfzüngige Komödie über eine warmherzige und unabhängige Frau inszeniert. Die Protagonistin Hella ist Chorleiterin in ihrer Heimat und kämpft heimlich als selbstbewusste Umweltaktivistin gegen die lokale Aluminiumindustrie. Als ihr Antrag auf Adoption eines Kindes aus der Ukraine nach Jahren bewilligt wird, ändert sich ihr Leben komplett. Der Film wurde bereits in Cannes präsentiert und überzeugte Filmkritik und Publikum gleichermaßen.
Yorgos Lanthimos hat bereits in den letzten Jahren mit Filmen wie The Lobster (2016) und The Killing of a Sacred Deer (2017) bei Filmfest Hamburg große Erfolge gefeiert. Letztes Jahr brachte er sein neustes Werk auf die große Leinwand: The Favourite. In diesem Historienfilm ließ der griechische Regisseur ein dichtes Netz von Intrigen, Neid und Verrat am englischen Hof des 18. Jahrhunderts sich entwickeln. Es geht um die dahinsiechende Königin Anne (Olivia Colman). Doch eigentliche sollte nicht sie auf dem Thron sitzen, sondern ihre enge Freundin und Hofdame Lady Sarah (Rachel Weisz). The Favourite feierte seine Welturaufführung bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig (29.08. bis 08.09.2018) und wurde im Anschluss bei 26. Filmfest Hamburg 2018 in der Sektion „Kaleidoskop“ präsentiert.
Der neuste Film von Sandra Nettelbeck Was uns nicht umbringt greift sie den Therapeuten ihres Erfolgsfilms Bella Martha in seinem Kosmos von neurotischen Patienten, familiären und amourösen Verstrickungen wieder auf. Der Film erzählt mit melancholischer Heiterkeit von Sinnkrisen und Herzensangelegenheiten in der Mitte des Lebens. Zu der brillanten Besetzung gehörten August Zirner, Johanna ter Steege und Barbara Auer. Die Hansestadt Hamburg agierte des Weiteren als einer der Drehorte des Filmes. Beim Filmfest Hamburg 2018 wurde der Film in der Sektion „Große Freiheit“ gezeigt.
Als Abschlussfilm wurde Biopic Loro von Paolo Sorrentino präsentiert. Der Film handelt von dem ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.
Erfolge bei der Oscar-Verleihung 2018
Im letzten Jahr kämpften vier Filme des Filmfest Hamburgs um einen Oscar. Der Film Three Billboards Outside Ebbing von Martin McDonagh wurde gleich siebenfach für folgende Kategorien nominiert: Bester Film, Beste Hauptdarstellerin: Frances McDormand, Bester Nebendarsteller: Woody Harrelson, Sam Rockwell, Bestes Originaldrehbuch: Martin McDonagn, Bester Schnitt: Jon Gregory und Beste Filmmusik: Carter Burwell. Auf der Oscar-Verleihung 2018 ergatterte dann Frances McDormand für ihre Rolle als Mildred Hayes in dem Film Three Billboards Outside Ebbing die heißbegehrte Trophäe. Mit ihrer Dankesrede setzte die Schauspielerin ein starkes Zeichen für Gleichberechtigung in der Filmbranche. Sie forderte alle weiblichen Nominierten des Abends dazu auf, sich zu erheben und zu zeigen, wie weit sie und ihre Kolleginnen es gebracht haben. Des Weiteren wurde Sam Rockwell als bester Nebendarsteller ausgezeichnet, welcher in dem Drama den Officer Jason Dixon verkörpert.