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TONBANDGERÄT

Wenn das Feuerwerk landet

Tonbandgerät, Portrait der Band

TONBANDGERÄT ist eine vierköpfige Indie Pop Band aus Hamburg. Sie wurde von den Schwestern Sophia und Isa Poppensieker im Jahr 2007 gemeinsam mit Ole Specht gegründet. Ihre Musik ist zum Teil melancholisch, aber auch von Lebenslust und jugendlichem Enthusiasmus geprägt. Neben Konzerten und Festivals in Deutschland spielten sie bereits eine Tour in den USA – um Schüler die deutsche Sprache näherzubringen. Das Hamburger Quartett brachte bis jetzt zwei Studioalben auf den Markt und erhielt einige Musikpreise. In ihrem Musikvideo „Ich komm jetzt heim“ greifen sie die aktuelle Flüchtlingslage auf – und gaben zu diesem Zweck auch ein Benefizkonzert.

TONBANDGERÄT – die Band

2014: „Alles geht“ bei TONBANDGERÄT

Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte die Band 2014, als sie vom Goethe-Institut zu einer einmonatigen Tour durch Schulen in Amerika eingeladen wurde. Ziel der Tournee war es, die Schüler zum Deutsch lernen zu motivieren.

Im selben Jahr ging TONBANDGERÄT beim Bundesvision Song Contest für Schleswig-Holstein an den Start. Mit ihrem Song „Alles geht“ erreichten sie 87 Punkte und belegten den fünften Platz.

Unter der gleichnamigen Tour ging die Indie Pop Band im Vorfeld zur Veröffentlichung ihres zweiten Studioalbums im Frühjahr dieses Jahres auf Promotour. Das Finale fand am 01. Mai in Hamburg statt – am gleichen Tag, an dem sie ihr Album „Wenn das Feuerwerk landet“ veröffentlichten. Seit Oktober sind sie nun mit ihrem neuen Album erneut auf Tour. Ihre aktuelle Single „Sekundenstill“ gibt einen Eindruck des neuen Albums, das sehr viel reifer klingt als ihr Debüt.

Wir haben uns mal geschworen, wir werden nie erwachsen.

Ich komm jetzt heim – Gemeinsam für Flüchtlinge

Derzeit erleben wir die weltweit größte Flüchtlingskrise seit dem zweiten Weltkrieg. Das Schicksal der Flüchtlinge lässt auch die Band TONBANDGERÄT nicht kalt. Über sich selbst sagen die Musiker, dass ihre Texte nicht explizit politisch sind und auch nicht sein sollen, aber dass es Zeiten gibt, in denen täglich Dinge passieren, die einen fassungslos machen können. Eine dieser Zeiten ist jetzt. Doch diese Momente sollten uns nicht sprachlos machen, findet die Band. Im Gegenteil: unsere Stimme und unsere Unterstützung sind gefordert, um sich denen entgegen zu stellen, die mit ihrer Stupidität Hass und Gewalt verbreiten. Deshalb ist die Band an den Punkt gekommen zu sagen: „Da stehen wir nicht hinter und ihr hoffentlich auch nicht.“ Als Band möchten sie die Möglichkeit nutzen, die sie haben, um dem Thema eine größere öffentliche Aufmerksamkeit zu schenken. Mit einem Musikvideo und einem Benefizkonzert nimmt sich die Band den Flüchtlingsproblemem an.

Obwohl es seit Jahren abzusehen war, dass diese Situation eintreten wird, hat die Politik die Augen davor verschlossen. Nun sind sie hier: hunderttausende Menschen, auf der Suche nach einem besseren Leben. Sie fliehen vor Krieg und Bedingungen, die weder lebenswert noch lebenswürdig sind. Unter schweren Umständen, teilweise unter Einsatz ihres Lebens, kommen sie nach Deutschland. Sie suchen ein sicheres Zuhause, sie wünschen sich die Chance auf eine bessere Zukunft.

TONBANDGERÄT startet Hilfsaktion

Doch ihre Visionen entsprechen nicht der Realität. Überfüllte Unterkünfte, chaotische Zustände, Isolation, ein Mangel an Privatsphäre und Zukunftsperspektiven. So sieht die Situation vor Ort aus. Und aus Überforderung bringt die Politik Menschen in Lebensgefahr, schließt Grenzen. Die Band nennt dies ein „Armutszeugnis für die Menschlichkeit, für Deutschland und für Europa.“ Aus diesem Grund rief die Band die Aktion „Gemeinsam für Flüchtlinge“ ins Leben. Das Musikvideo zu ihrem Song „Ich komm jetzt heim“ haben die vier in Eigenregie gemacht. „Uns war es wichtig dieses Video nicht aus der Hand zu geben, sondern in langer Vorbereitung und Gesprächen gemeinsam mit Beteiligten das Thema zu erarbeiten.“ Es ist kein Video über Flüchtlinge, sondern mit ihnen, denn es ist ihr Thema. Man sollte viel lieber mit ihnen, statt über sie sprechen, finden die Hamburger. Mit Plakaten, Stiften, Farben und Pinseln ist die Band zu einer großen Hamburger Erstaufnahmestelle gefahren und hat die Menschen gefragt, was „Zuhause“ für sie bedeutet. Gemeinsam mit den Flüchtlingen bemalten sie die Plakate. Heraus sticht vor allem ein Begriff: LOVE. Denn das ist es, worum es in dieser Welt geht: Liebe.

Zuhause ist ein Gefühl. Es ist dort, wo man geliebt wird. Mit dieser Aussage und den Plakaten fuhr die Band an öffentliche Plätze in Hamburg, Köln und Berlin und forderte Fußgänger dazu auf, die Plakate in die Kamera zu halten oder eine eigene Botschaft zu schreiben. Eine Nachricht zeichnete sich dabei besonders ab: Ihr seid willkommen. Diese Message ist in ihrem emotionalen Musikvideo „Ich komm jetzt heim“ zu sehen.

Das Benefizkonzert fand am 13.12.2015 in der Großen Freiheit 36 in Hamburg statt. Die Band und alle involvierten Unternehmen – Veranstalter, Location, Vorverkaufstellen – verzichteten größtenteils auf ihre Einnahmen und spendeten den Erlös an Pro Asyl. Das Benefizkonzert war eine tolle Möglichkeit, TONBANDGERÄT live zu erleben und gleichzeitig Gutes zu tun.

Die Hamburger Band inspiriert und appelliert an uns, bloß eins nicht zu werden: sprachlos.

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